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Für langjährige Mitgliedschaft bei der Bergwacht geehrt: Jürgen Swoboda (von links), Wolf und Dagmar Schwemmer, Stefanie Netz, Andrea Werner, Jens Werner sowie Stefanie Vollmer.
Foto: Götz

 

Ausbildung und Dienst erfordern viel (Frei-) Zeit

 

Der Bergwacht fehlt qualifiziertes Personal für die steigenden Aufgaben und Anforderungen

2014 wieder Tag der offenen Tür

 

 

 

SCHMITTEN - (mg). Steigende Anforderungen an das Personal im Rettungsdienst führt auch bei der Bergwacht Großer Feldberg dazu, dass sich immer weniger Helferinnen und Helfer für eine aktive Mitarbeit finden beziehungsweise ausbilden lassen, kritisierte Bereitschaftsleiter Peter Daniel in der Jahreshauptversammlung.

 

 

Die Aktiven der Bergwachtbereitschaft bildeten sich in 1475 dokumentierten Stunden fort. Dies schließt die Teilnahme an dem 38 Stunden umfassenden Pflichtfortbildungsprogramm ein, das der Gesetzgeber im hessischen Rettungsdienstgesetz festgelegt hat. „Unsere Zielsetzung war“, so Daniel, „alle Aktiven vermehrt wieder für die Rettung von Verletzten aus unwegsamem Gelände zu schulen.“

 

Um die Arbeit nicht auf einzelne Schultern abzulegen, versuchte Daniel „aufzuräumen“ und „Aktiven“, die sich sichtlich nicht aktiv beteiligen, nahezulegen, als förderndes Mitglied weiterzumachen. Daher verringerte sich auch die Aktivenzahl von 47 auf 40 und die fördernde Mitgliederzahl stieg von 42 auf 52. Andere kündigten ihre Mitgliedschaft. Insgesamt erhöhte sich aber die Zahl aller Bereitschaftsmitglieder von 89 auf 92 mit Stand vom 31. Dezember 2013. Von den 40 Aktiven sind elf Rettungssanitäter, acht Luftretter und fünf Rettungsassistenten. Die Ausbildung in der Höhenrettung wurde 2013 vorerst aus personellen Gründen zurückgestellt.

 

Der „harte Kurs“ gegenüber den Mitgliedern ist offensichtlich ein Grund dafür, dass Peter Daniel in zwei Wahlgängen zum Bereitschaftsleiter nicht die erforderliche Stimmenzahl erhalten hat; in sechs Wochen soll neu gewählt werden.

 

Wie viel private Zeit investiert werden muss, sieht man an Jürgen Windecker, der seine Prüfung zum Rettungssanitäter erfolgreich ablegte. Er nahm sich neben freien Wochenenden privat Urlaub, um über einen Zeitrahmen von drei Jahren drei Monate in die Ausbildung investieren zu können.

 

„Ohne die vermehrte Unterstützung des DRK-Kreisverbandes mit der Bereitstellung hauptamtlich tätigen und ausgebildeten Personals hätten wir 2013 die Besetzung speziell des Rettungswagens nicht mehr alleine gewährleisten können“, berichtete Daniel. Das gilt auch für die speziell in den Wintermonaten geforderten bergwachtspezifischen Wachdienste auf der Bergrettungsstation. Die Zukunft der Bergwacht sieht duster aus, denn ohne die Unterstützung der hauptamtlichen Kräfte werde es der Bergwacht kaum möglich sein, den auf dem Feldberg an den Wochenenden stationierten Rettungswagen mit den vom Land Hessen gefordertem Personal zu besetzen.

 

Die Bereitschaft rückte im vergangenen Jahr zu 105 Notfalleinsätzen aus, davon 26 unter Beteiligung des Notarztes. Vier Einsätze gab es mit dem Rettungshubschrauber, zwölf Krankentransporte, 37 Hilfeleistungen und Fehlfahrten sowie 14 Bergrettungseinsätze, davon fünf alleine im Winter. Im Vergleich zu 2012 mit 252 Einsätzen verringerte sich die Einsatzstatistik für 2013 auf 190 Einsätze. Die zurückgehenden Einsatzzahlen führt die Bergwacht auf die Erweiterung des Rettungsdienstes im Kreisgebiet zurück. Zuzüglich forderte die Leitstelle Hochtaunus die Bergwacht elf Mal an, unter anderem bei Wohnhausbränden, Massenanfall von Verletzten oder bei Vermisstensuchen.

 

Hochachtung und Dankbarkeit für die geopferte Freizeit zollten den Helfern auch Hartmut Müller, der die Gemeinde Schmitten vertrat, sowie Professor Dr. med. Volker Lischke, Bereitschafts- und Landesarzt der Bergwacht und ärztlicher Direktor der Hochtaunus-Kliniken.

 

Neben Rettungseinsätzen nahmen die Kameradinnen und Kameraden an Tagungen, Sitzungen, Schulungen wie im Schwarzwald und Einweisungen teil, stellten Sanitätsdienste für Veranstaltungen und organisierten selbst Feiern, Wanderungen und Grillabende, die erst ein kameradschaftliches Miteinander ausmachen und fördern.

 

Für 2014 wird überlegt, den erfolgreichen Tag der offenen Tür zu wiederholen. Denn ohne ein „Miteinander – Füreinander“ würde es nicht funktionieren, sagte Daniel, der den festen Vorsatz hat, Menschen in Notfällen unter dem Zeichen des Edelweißes im Roten Kreuz mit allen Aktiven helfen zu wollen.

 

Für ihre langjährige Mitgliedschaft wurden Stefanie Netz für 15 Jahre, Björn Nölting für 20, Andrea Werner für 25, Jürgen Swoboda und Stefanie Vollmer für 30, Jens Werner für 35, Wolfgang Hinz für 40, Dagmar Schwemmer für 50 und Wolf Schwemmer für 55 Jahre mit Urkunde und Abzeichen geehrt.

 

(Beitrag veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des USINGER ANZEIGERS und der Reporterin Frau Götz)