Zwei Gleitschirmpiloten im BaumGroßer Feldberg, 02.05.2022 Am vergangenen Samstag standen die Bergretter vom Großen Feldberg vor der Situation, einen im Baum hängenden Gleitschirmpiloten zum Boden retten zu müssen – und nicht nur diesen, sondern gleich darauf noch eine weitere Pilotin. Zum Glück waren beide aus gutem Grund im Baum vorzufinden, denn sie waren Teil des diesjährigen Baumrettungstrainings der Bergwacht. Die Gleitschirmpiloten kamen vom Drachen- und Gleitschirm-Club Rhein-Main e. V. (DGLC), dem größten Verein für Hängegleiter in der Gegend. Bergwacht und DGLC haben eine Ausbildungskooperation ins Leben gerufen, in deren Rahmen die Piloten von den Bergrettern zum richtigen Verhalten nach einer Baumlandung, insbesondere zur korrekten Selbstsicherung in großer Höhe geschult werden. Baumlandungen werden gezielt vorgenommen, wenn der Gleitschirmflug in einer Notsituation endet und eine sichere Landung auf dem Boden nicht möglich ist. Nach einer Online-Fortbildung für die DGLC-Mitglieder im März stand nun der Praxisteil der Ausbildung auf dem Programm, den die Bergwacht gleich mit dem Training der eigenen Baumretter verbinden konnte: Die Piloten wurden nach einer ersten praktischen Einweisung an der Baumbasis zunächst in knapp drei Meter Höhe emporgezogen, erprobten dort die Selbstsicherung beim freien Hängen im Gleitschirm-Gurtzeug, und die Baumretter der Bergwacht rekapitulierten den Rettungsvorgang unter Anleitung der Ausbilder. Im nächsten Schritt wurden die Selbstsicherung und der anschließende Rettungsvorgang hoch oben in der Baumkrone trainiert. „Für uns ist der große Vorteil bei dieser Kooperation, dass wir es im Übungsablauf mit echten Piloten zu tun haben, die – anders als ein Bergretter, der diese Rolle nur spielt – die Abläufe nicht kennen“ erläutert Bergwacht-Ausbildungsleiter Björn Nolting. Die Helfer müssen also dem Piloten alles erklären, ihn einbinden, auf seine Bedürfnisse eingehen und ihn anleiten. Von der ersten Ansprache, über die Erklärung, welche nächsten Schritte nun folgen, die Kontrolle der Selbstsicherung und letztlich die Rettung zum Boden ist ständige Kommunikation und Abstimmung mit dem Piloten gefragt. „Das ist ein wichtiges Element, das man bei rein bergwacht-internen Ausbildungen nur simulieren kann“, so Nolting. „Man erkennt schon an der Kommunikation der Bergretter untereinander, dass sie genau wissen, wovon sie sprechen“ erklärt die Vorsitzende des DGLC, Monika Dauner. „Auch für uns ist dieses Training sehr hilfreich, denn eine Notlandung im Baum kann man nicht mal einfach so simulieren und üben. Da sind wir auf die kompetente Anleitung der Bergwacht angewiesen.“ ergänzt Vereinsmitglied Frank Moser, der die Kooperation angestoßen hat. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass alle Baumlandungen glimpflich ausgehen und sich kein Pilot und keine Pilotin dabei verletzt. Aber auch dafür ist die Bergwacht gerüstet, selbst hoch im Baum kann notfalls eine notfallmedizinische Erstversorgung durchgeführt werden. Dafür stehen die Bergretter der Bergwacht Großer Feldberg jederzeit bereit: Bei jedem Wetter, in jedem Gelän… äh – Baum.
Einsätze am 1. MaiGroßer Feldberg, am 01. Mai 2022
Am Sonntag, den 1. Mai fand zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie das Radrennen "Eschborn-Frankfurt" wieder am üblichen Datum statt. Wie die Jahre zuvor auch, stellte die Bergwacht am "Sprungbrett", dem höchsten Punkt des Rennens, den Sanitätsdienst sicher.
Der Notfall-Krankentransportwagen wurde bereits um 10 Uhr zu einem gestürzten Radfahrer alarmiert. Gegen 11:40 Uhr erhielt die Besatzung des Bergwacht KTW einen Hinweis von einem Radfahrer, dass unweit auf Höhe des Parkplatzes Teufelsquartier ein Radfahrer medizinische Hilfe benötige. Nach einem kurzen Check konnte dieser an die Kollegen des DRK Frankfurt und einen hierfür bereitgestellten Bus übergeben werden.
Nur wenige Minuten vor Dienstende forderte ein Rettungswagen den Bergwacht KTW in ein Wohngebiet nach. Dort musste eine verletzte Frau aus einem oberen Stockwerk nach unten gebracht werden. Auf Grund des engen Treppenhauses konnte die Patientin nicht nach unten getragen werden. Auch war eine Rettung mittels Drehleiter nicht möglich. Hier war ein Rettungsgerät der Bergwacht ideal: Die Gebirgstrage, die auf Grund ihrer Griffe nur am Kopf- und Fußende gehalten werden muss und nicht an den Seiten. Somit konnte die Patientin auch für die Einsatzkräfte schonend durch das enge Treppenhaus zum Rettungswagen verbracht werden.
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