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Höhenrettung mit tragischem Ausgang

Bad Wildungen / KÖRLE Am späten Donnerstagnachmittag wurden die Einsatzkräfte der Bergwacht Bad Wildungen zu einem sehr aufwändigen Einsatz in den benachbarten Schwalm-Eder-Kreis alarmiert. In einem Windrad an der alten B83 zwischen Körle und Guxhagen hatte ein 50 Jahre alter Monteur aus Sachsen-Anhalt einen medizinischen Notfall erlitten. Er hielt sich zu diesem Zeitpunkt gemeinsam mit einem Kollegen für Wartungsarbeiten in dem Windrad auf.

Der hessische Polizeihubschrauber IBIS 1, der sich zufällig im Landkreis Waldeck- Frankenberg aufhielt, erklärte sich auf Anfrage bereit, die Wildunger Bergretter im „Rendez vous“ in Bad Wildungen aufzunehmen und ggf. einen Windeneinsatz durchzuführen. Er landete 10 Min. nach Alarmierung in Bad Wildungen und nahm 3 Bergretter an Bord. Der Helikopter sorgte somit für eine schnelle Zuführung der Bergretter an die Einsatzstelle.

Der Kollege des Patienten hatte selbst den Notruf abgesetzt, da die Tür jedoch ordnungsgemäß, zugezogen war, gelangten zunächst weder die alarmierte Feuerwehr noch der Rettungsdienst in den Turm. Erst ein Bewohner Körles konnte die Tür aufschließen. Ein Aufstieg zu, der in etwa 65 Meter Höhe liegenden Plattform, war den Helfern aber nicht möglich, da ihnen schlichtweg das Material für die Eigensicherung fehlte. Nach Eintreffen und einem anstrengenden Zustieg zur Einsatzstelle konnten die Bergretter jedoch nur noch den Tod des Patienten feststellen, der physisch und psychisch völlig erschöpfte Kollege des Verstorbenen hatte allein über einen Zeitraum von über 60 Minuten eine Laienreanimation aufrechterhalten. Nach Versorgung des Laienretters wurde dieser primär in der Anlage innen abgeseilt und an den Notarzt und den Kriseninterventionsdienst übergeben. Ein weiterer Laienhelfer wurde dann von den Bergrettern abgelassen. Die Bergretter bargen im Anschluss, nach Freigabe durch die Polizei, den Leichnam. Insgesamt waren sechs Einsatzkräfte der Bergwacht fast 4 Stunden im Einsatz. Ein Helikopter- Windeneinsatz kam nicht in Frage, die Einsatzstelle befand sich im eigentlichen, von außen nicht zugänglichen, Turm der Anlage in ca. 65 m Höhe. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, gebe es keinen Hinweis auf ein Fremdverschulden. Die Todesermittlungen der Homberger Kripo dauern aber noch an. (WIN)

(Quelle: NH 24, Bildquelle NH24)

Großvater, Enkelkinder und Hund hingen im Steilhang fest

Vöhl/Waldeck. In Lebensgefahr durch drohenden Absturz befand sich am Donnerstag eine kleine Wandergruppe am Edersee. Ein Großvater hatte sich mit seinen drei Enkelkindern und dem Hund im Bereich des Steilhanges an der Kahlen Haardt verstiegen und sich und die Kinder in einer ausweglosen Situation befunden.

Am Donnerstag den 02.08.2018 wurden die Bergretter der Bereitschaft Bad Wildungen gegen Mittag zu einem sehr aurwändigen Einsatz an den Edersee alrmiert. Zuvor waren vier Personen von Scheid nach Fürstental gewandert und befanden sich auf dem Rückweg. Während sie auf dem Hinweg über den Urwaldsteig gegangen waren, nahmen sie zurück einen anderen Weg. Als dieser Pfad plötzlich endete und das rutschige Schiefergestein ein Weitergehen gefährlich machte, konnte die Gruppe weder vor noch zurück. Um 12.50 Uhr waren die vier Wanderer und der Hund einem Ruderer aufgefallen, als diese durch Hilferufe auf sich aufmerksam machten. Über sein Handy informierte der Zeuge die Wasserschutzpolizei. Diese setzte daraufhin einen Notruf an die DLRG- Wachstation Fürstenthal ab und ließ eine Vorerkundung durchführen. Nachdem die Notsituation durch die DLRG bestätigt werden konnte, wurde die Leitstelle in Korbach durch die Wasserschutzpolizei alarmiert und Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Vöhl und Waldeck sowie die Bergwacht Willingen und Bad Wildungen angefordert.

Die Absturzsicherungsgruppen der Stadt Waldeck und Vöhl erreichten zuerst die Gefahrenstelle, erkundeten die Örtlichkeit und sicherten die Personen im Steilhang. Die Spezialisten in Sachen Bergrettung aus Bad Wildungen richteten unverzüglich eine Seilsicherung her, ließen sich zu den hilflosen Personen abseilen und erreichten die drei Kinder im Alter von neun, zehn und zwölf Jahren, die leichte Schnittverletzungen und Abschürfungen aufwiesen. Erschwerend war die sengende Hitze am Donnerstag, die durch den Schieferhang weiter zunahm. Vorsorglich forderte die Wasserschutzpolizei ein Schiff mit Wasservorräten aus Waldeck an, um die dehydrierten Personen schnell versorgen zu können. Auch der 60-jährige Großvater mit dem Hund wurde abgesichert.

Ablauf der Rettung Nach kurzer Beratung waren sich die Führungskräfte der Feuerwehr und der Bergwacht sowie der DLRG und der Wasserschutzpolizei einig, die teilweise leicht verletzten Kinder und den Großvater samt Hund nach unten zum See abzuseilen. Dieses Vorhaben erwies sich als richtig. Die Bergretter aus Bad Wildungen installierten daraufhin am Steilhang ihren „Statikseilsatz“, mit diesem sind sie in der Lage, bis zu 100 Meter- Rettungen zu absolvieren. Diese sehr aufwändige Rettung, bei dem die komplette Länge des Statikseilsatzes benötigt wurde, gelang mit dem ersten Kind um 15.02 Uhr, das zweite und dritte Kind wurde um 15.16 und um 15.51 Uhr an das rettende Boot der Wasserschutzpolizei übergeben. Der Großvater, der sich bereits weiter oben im Steilhang befunden hatte, konnte samt Hund um 16.10 Uhr abgeseilt und gerettet werden. Von dort aus ging es auf dem Polizeiboot (Hessen 11) zum Yachthafen nach Scheid, wo DLRG, Bergwacht und Einsatzkräfte der Feuerwehren die Wandergruppe an die Besatzung des bereitgestellten DRK-Rettungswagens übergaben. 

Rund 50 Einsatzkräfte im Einsatz Einsatzende der Rettungsaktion war 16.30 Uhr. Insgesamt waren 40 Einsatzkräfte der Feuerwehren, vier Einsatzkräfte der Wildunger Bergwacht, Mitarbeiter der DLRG sowie die Besatzungen von DRK und Promedica am Einsatz beteiligt. Die Bergwacht Willingen wurde auf halber Strecke abgerufen und konnte die Alarmfahrt abbrechen. Die vier Geretteten und der Familienhund wurden am Abend mit leichten Blessuren in ihrem Heimatort zwischen Wetterburg und Volkmarsen empfangen.

Warnung Nach Auskunft der Wasserschutzpolizei kommt es immer wieder zu Rettungsaktionen im westlichen Steilhang an der Haardt. Obwohl Maßnahmen ergriffen wurden, die auf die Gefahren hinweisen, werden diese oft missachtet.

Den Geretteten wünschen wir an dieser Stelle eine gute Erholung. Die Zusammenarbeit aller eingesetzten Kräfte funktionierte reibungslos.(WIN)

(Bildquelle: 112-magazin.de, M. Parlow)